Grundlagen zur Dimensionierung einer Drycell


Die Drycell ist das Herz zur Gewinnung von HHO Gas. Ihre Baugrösse hängt im ersten Sinne von der Strom-/Spannungsquelle ab. Spannung (Volt) mal Strom (Ampere) ergibt Leistung (Watt). Mit ca. 300 Watt kann man einen kleinen Brenner mit einer 0,6mm Düse schon sicher betreiben. Man hätte also folgende Möglichkeiten:

Eine Drycell betreiben mit wenig Spannung und viel Strom (z.B. Autobatterie) oder eine Drycell betreiben mit viel Spannung und wenig Strom (z.B. Labornetzteil). Da die Verluste bei höherer Spannung geringer sind, ist eine Versorgung mit höherer Spannung immer vorzuziehen.

Man kann auch sagen, mehr Strom produziert auch mehr Wärme, die wir bei der Produktion von HHO-Gas nur bedingt gebrauchen können. Jedoch gilt: Eine höhere Wassertemperatur ermöglicht eine großere Leitfähigkeit, also größeren Stromfluss und damit hohere Gasproduktion. Bei konstanten Spannungsquellen (z.B. einer Autobatterie) ist also der Stromfluss abhängig von der Wärme des Wassers in der Drycell. Hier könnte man die Drycell zuerst mit 5 Zellen "warmfahren" bis auf Betriebstemperatur und dann umschalten auf 6-Zellen-Betrieb. Eine Betriebstemperatur zwischen 30° und 60° ist völlig ausreichend. Über 60° nimmt die Produktion von Wasserdampf stärker zu, was sich wieder nachteilig auf die Qualität des Gases auswirkt.

Des weiteren braucht man ein Elektrolyt (KOH) um generell eine Leitfähigkeit des Wassers herzustellen. Wer ein regelbares Netzteil hat, für den reicht i.d.R. eine Elektrolytlösung von ca. 3% aus. Bei Temperaturen unter 0°C kann auch eine höhere Konzentation verwendet werden, um einen größeren Schutz gegen Frost zu bekommen.

Dagegen ist bei Konstant-Spannungsquellen eine generell höhere Elektrolytkonzentration bis zu 30% empfehlenswert.

Der Spannungsabfall pro Kammer beträgt ca. 2 Volt. Man kann sich also ausrechnen, wie viele Kammern man für eine vorhandene Spannungquelle haben muss. Bei regelbaren Netzteilen wählt man eine Gesamtnennspannung für die Drycell, die ca. 2-4 Volt unter der Maximalspannung des Netzteiles liegt. Dann hat man noch genügend Reserve für den Kaltstart.

Betrieb mit 12V Autobatterie:

Die Drycell sollte insgesamt 6 Kammern haben, wobei man zum Starten 5 Kammern betreibt und bei Betriebstemperatur die 6. Kammer zuschaltet.

Benötigter Strom für die Drycell:

Die Strombelastung der Drycell hängt im ersten Sinne von der Anwendung ab. Je höher der Stromfluss in der Zelle, desto schneller erwärmt sie sich natürlich. Für Kurzanwendungen ist ein hoher Stromfluss in Ordnung. Dies bedeutet: betreibt man beispielsweise die Drycell 250 mit einem Strom von 25 A, erwärmt sie sich innerhalb kurzer Zeit auf über 50°C. Über 60°C nimmt der Wasserdampfanteil an der Gesamtgasentwicklung stark zu und verschlechtert dementsprechend die Energiebilanz.

Für Dauerbetrieb ist ein niedriger Stromfluss empfehlenswert. Bei einem Stromfluss von bis zu 10A bei der Drycell250 ist ein Dauerbetrieb nahezu problemlos möglich.

Das heisst für den Anwender: Möchte man eine dauerhaft höhere und qualitativ bessere Gasproduktion haben, lieber die Anzahl der Kammern erhöhen.